Zusätzlich zu den CLP- und Kennzeichnungsvorschriften, die in anderen Blogbeiträgen behandelt wurden.
Im Vereinigten Königreich und in ganz Europa müssen Kerzen den allgemeinen Produktsicherheitsvorschriften (GPSR) entsprechen. Diese Vorschriften verlangen, dass alle Verbraucherprodukte, einschließlich Kerzen, unter normalen oder vernünftigerweise vorhersehbaren Bedingungen sicher verwendet werden können. Hersteller sind verpflichtet, relevante Sicherheitsinformationen und Warnhinweise bereitzustellen, um potenzielle Gefahren zu vermeiden.
Der Hauptweg, um nachzuweisen, dass Ihre Kerze sicher ist, besteht darin, sie zu testen und die Testergebnisse aufzuzeichnen.
In diesem Blog werden wir erläutern, wie Sie Ihre Kerze auf Brandsicherheit testen können, und zwar auf eine Weise, die mit den Prinzipien der EN-Norm EN15493 übereinstimmt, die die europäische Norm speziell für die Brandsicherheit von Kerzen ist.
Obwohl das Testen nach der Norm EN15493 nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, trägt der Nachweis von Tests nach akzeptierten Parametern wesentlich dazu bei, zu beweisen, dass Ihre Kerzen gemäß den GPSR sicher zum Verkauf sind.
Voraussetzungen schaffen
Bevor du deine Kerzen testest, musst du sicherstellen, dass deine Testumgebung entsprechend eingerichtet ist. Nimm zunächst deine Kerzen und schneide die Dochte in einem Abstand von 5 mm von der Oberseite der Kerze ab. Wir empfehlen, 3 Kerzen je Charge zu testen, um einen guten Eindruck von der durchschnittlichen Leistung deiner Produkte zu bekommen.
Stelle sicher, dass der Raum, in dem du die Tests durchführst, eine Temperatur von etwa 20 °C hat. Schließe deine Fenster und Türen, um jeden Luftzug zu vermeiden. So bleibt die Raumtemperatur gleich und deine Ergebnisse werden nicht verfälscht.
Um deine Tests und Ergebnisse zu dokumentieren, solltest du dir eine Kamera besorgen, mit der du Fotos oder Videos von deinen verschiedenen Tests machen kannst, und das Ergebnis schriftlich festhalten. Das wird dir helfen, wenn du einmal nachweisen musst, dass du die Sicherheit deiner Kerzen getestet hast. Der Einfachheit halber kannst du hier unsere Vorlage verwenden.
Test 1: Stabilität
Dieser erste Test ist entscheidend für Stumpenkerzen, denn er soll sicherstellen, dass deine Kerzen nicht instabil sind und die Gefahr besteht, dass sie unerwartet umfallen. Um diesen Test durchzuführen, stellst du deine Kerze einfach auf eine Fläche mit einem Winkel von 10°.
Um die 10-Grad-Schräge zu erzeugen, nimmst du eine flache Oberfläche wie einen Tisch oder eine Arbeitsplatte und benutzt einen Stapel Bücher (oder etwas ähnlich Geformtes), um die Schräge zu erzeugen. Die Höhe deines Stapels sollte ungefähr 1/6 der Länge der Fläche betragen, die du schräg stellen willst.
Wenn deine Fläche zum Beispiel 36 cm lang ist, sollte dein Stapel etwa 6 cm hoch sein. Wenn die Kerze von alleine aufrecht bleibt, gilt sie als stabil. Wenn deine Kerze umkippt, gilt sie als instabil und damit als unsicher. Führe diesen Test immer wieder durch, indem du deine Kerze drehst, sodass alle Ausrichtungen getestet werden.
Test 2: Sekundärzündung
Eine Sekundärzündung liegt vor, wenn eine Flamme an einer anderen Stelle als dem Docht oder den Dochten brennt. Um diesen Test durchzuführen, brenne deine Kerze in 4-Stunden-Zyklen ganz ab. Wenn keine Sekundärzündung auftritt oder wenn sie weniger als 10 Sekunden andauert, gilt deine Kerze in dieser Hinsicht als sicher.
Test 3: Flammenhöhe
Für diesen Test zündest du deine Kerze an und misst nach 5 Minuten die Höhe der Flamme. Eine sichere Flammenhöhe beträgt 75 mm für Behälter- und Stumpenkerzen und 30 mm für Teelichter. 5 Minuten bevor du die Kerze löschst, misst du sie erneut. Wenn es zu irgendeinem Zeitpunkt während des Abbrennens der Kerze so aussieht, als würde sich die Flamme der Höchstgrenze nähern, messe sie erneut und notiere das Ergebnis. Eine Flamme von 75 mm ist zwar akzeptabel, aber immer noch eine sehr hohe Flamme. Für eine 30 cl Behälterkerze wäre eine Flammenhöhe von 30-35 mm eine eher realistische Größe.
Test 4: Verhalten nach dem Erlöschen
Dieser Test besteht aus zwei Teilen. Zuerst pustest du deine Kerze aus und überprüfst, ob sie sich nicht von selbst wieder entzündet. Wenn dies der Fall ist, ist deine Kerze nicht sicher.
Sieh dir dann deinen Docht (oder deine Dochte) direkt nach dem Auspusten an. Damit deine Kerze sicher ist, sollte der Docht im Durchschnitt nicht länger als 30 Sekunden nach dem Auspusten rauchen oder glühen.
Einzelne Nachrauchzeiten von mehr als 30 Sekunden sind erlaubt, aber die durchschnittliche Nachrauchzeit für die gesamte Kerze muss unter 30 Sekunden liegen.
Test 5:
Kerzenbehälter
Der letzte Test gilt nur für Behälterkerzen. Zünde deine Kerze an und lass sie brennen, während du ihren Kerzenbehälter beobachtest. Wenn das Gefäß während dieser Zeit rissig wird oder bricht, gilt deine Kerze als unsicher.
Nun bist du bereit, deine Kerzen zu verkaufen oder zu verschenken! Mit 5 einfachen Tests hast du die Gewissheit, dass deine Produkte sowohl schön als auch sicher sind. Also leg los und teile deine Kunstwerke mit der Welt!